01.06.2001 Die Geschichte von Markus ist eine traurige Geschichte. Er ist jetzt Mitte Drei�ig, hat ein schr�ges Kinn , l�uft wie der Gl�ckner von Notre Dame, bekommt als Fr�hrentner eine absolute Mini � Rente und wird von einer Sozialarbeiterin betreut (steht unter Kurantel). Vor ein paar Jahren meinte er einer verdammten fundamentalistisch � christlichen Sekte nur dadurch entkommen zu k�nnen, dass er aus dem vierten Stock eines Hauses sprang. Die �rzte haben ihn in zig Operationen wieder halbwegs zusammengeflickt � sein K�rper ist eine einzige Narbe, sein Leben ihm eine Last. Er kleidet sich und isst bei irgendwelchen Wohlfahrtsorganisationen, tr�umt von einer einfachen, netten Frau, die er wohl nie bekommen wird, und versinkt immer wieder in Depressionen. Dann verschwindet er f�r Wochen und Monate in der Psychiatrie, und wir freuen uns, wenn er dann wieder ins Stehcafe hereinstolpert und verlegen grinst. Wir versuchen ihn dann durch Scherze aufzuheitern, um sein glucksend � prustendes Lachen zu h�ren. Irgendwann schlurft er dann hinaus und weiter durchs Leben ... Abends war wieder mal der gewichtige Zahntechniker Hartmut da � behauptet immer noch zu arbeiten, obwohl er l�ngst Lotto � Multimillion�r ist. Nat�rlich kann und will er das nicht zugeben, was wir ja auch verstehen. An manchen Tagen kommt er am fr�hen Abend ins Stehcafe � �von der Arbeit�, behauptet er. Auch das nehmen wir augenzwinkernd hin ... er versucht eben diese Fassade eines arbeitenden Menschens aufrecht zu erhalten. Wir haben ihm unser Verst�ndnis signalisiert, ihm aber doch schon auf den Kopf zu gesagt, dass er Multimillion�r ist. Er weist das immer wieder emp�rt von sich � guter, konsequenter Schauspieler, nur: uns k�nnte er`s doch eigentlich sagen! Hajo hat die Fortuna � Freikarten, die �Schicksals� � Thomas ihm gestern gegeben hat, seinen Sch�lern geschenkt, die sich sehr gefreut haben: Danke, Thomas! Morgen im Rheinstadion geht es um den Abstieg: �Wem die Stunde schl�gt�, und, Fortuna � Thomas, wir zittern nicht mit dir! Der Grieche nebenan kommt mit seinem Fischladen nicht zu Topfe, redet hier nur von Fisch, und redet und redet .... Wir haben ihm heute klar gesagt: �Der Worte sind genug gewechselt, wir woll`n nun Fische sehn!� Stattdessen erz�hlt er uns Geschichten von seinem Hund � und wir m�gen Hunde nicht. Bustra hat sich heute schon wieder (!) mit zwei (ganz h�bschen) Frauen auf �Kaffeesatz � Lesen� eingelassen: grober Unfug, aber er behauptet, zu allen Kunden nett sein zu m�ssen. Computer � Thomas hat in seiner Rotwein � Pf�tze im Glas gelesen, dass es heute noch einige Weine mehr werden, hat schon sein Auto nach Hause gebracht... Drau�en wird es k�hl und regnerisch, Ludwig hat nach seiner Operation einen dicken Zeh, Dunja und Maler � Thomas reden auf einmal von Jod, Hajo denkt an �amputierte Sonnenunterg�nge� und fragt sich wieder, warum er so etwas denkt, und was er da �berhaupt denkt, und ob das �berhaupt �denken� genannt werden kann. 02.06.2001 Gestern Abend ist es sp�t geworden: eine Menge Wein bis Mitternacht, auch Tante Marie kam kurz vorbei: diese freundliche alte Dame, bescheiden, beruhigend. Sie will nicht, dass wir �ber sie schreiben, also: tranquilo! �briggeblieben sind nur ein paar Notizen, die uns heute nur noch wenig sagen. Die Erinnerung bleibt hinter einem Schleier unscharf: Hajo vor zwei Jahrzehnten nach einem One � night � stand morgens in der Nordstra�e in einer B�ckerei, um Br�tchen zu holen f�r das gemeinsame Fr�hst�ck. Er steht Schlange in der B�ckerei, eine Stra�enbahn kommt, er w�hlt die Freiheit, einfach nach Hause zu fahren, und wird w�hrend der Fahrt, je weiter er sich entfernt, desto heiterer � Dunja fand das nicht wirklich gut, eigentlich eine Sauerei, die Frau auf die Br�tchen warten zu lassen ... ! Hajo musste Computer � Thomas zweimal mit �Cut!� bremsen, als dieser in erotische Details seines Liebeslebens gehen wollte. � Schade, Carlos, du wolltest doch �mehr Sex!� Fortuna D�sseldorf hat heute im Rheinstadion ausgerechnet gegen Fortuna K�ln verloren, armer Schicksals � Thomas! �Ich traf ein M�dchen auf`m Mars � ja, das war`s!� Bustra, Hajo und Computer � Thomas sind sich sicher, heute den Jack � Pot (12 Millionen!) zu knacken, da sie meinen, sich als �gl�cksw�rdig� (I. Kant) erwiesen zu haben � oder sollte sich diese Sicherheit etwas als eine schillernde, sch�ne Seifenblase entpuppen (diese gro�en, wie damals im Zirkus Roncalli), die heute Abend kurz vor 20 Uhr platzt ... ? Drau�en regnet es, wir denken an Dieter, dann an Hemingway: � A man can be defeated, but cannot be destroyed.� �I went back through the rain to the hotel.� Was soll einer wie Hartmut auf die Frage �K�nnen Sie Ihr Dasein rechtfertigen?� sagen, wenn er nicht mehr als diese drei vergammelnden M�lls�cke in Hajos Keller hat? Vielleicht hat er ja noch sich selbst, aber was soll das bedeuten, �sich selbst zu haben ...� � wer hat da wen? Dann w�ren da noch der Nietzsche � Bart und der Seidenschal � ja und ...?! Vielleicht sollte man solche Fragen einfach �abkneifen�, so wie einer in gl�cklichen Momenten sauber seinen Stuhlgang abkneift � aber ist das, was da rauskommt, nicht meistens wie das Leben: stinkender Durchfall, der in die Sch�ssel spritzt? Oder sollte man es wie Beckenbauer machen: den Ball flach halten, eine gewisse, etwas steife, wurschtige Haltung bewahren und das Spiel der Dummen auf h�chstem Niveau spielen? Aus dem Film �Wild at heart�: �Amigo, wenn du einmal im Leben nicht weiter wei�t, denk an Panchos Worte:`Hauen wir ab, ehe wir beide ganz alleine stehen und die Musik nicht mehr spielt`.� Es bleiben noch ein paar Dinge �brig: ein Stra�enbahnunfall, das W�rtchen �ach�, die wundersch�ne Bedienung im Paco`s, Hajos erste Staatsexamenspr�fung und vor allem die Telefonzelle, die man von Computer � Thomas` neuer Wohnung sieht, die uns besondere Sorgen macht ... Ach, es bleibt so Vieles �brig ... 05.06.2001 Schon 19.45 Uhr, das Stehcafe schlie�t (offiziell) in einer Viertelstunde, und Computer - Thomas hat sich immer noch nicht sehen lassen. Bustra und Hajo bef�rchten das Schlimmste : die Telefonzelle! Das Problem hatte sich ja schon am Samstag angek�ndigt: Thomas sa� da in seiner neuen Wohnung und schaute hinaus �ber den Staufenplatz auf den Grafenberger Wald � und da blieb sein Blick pl�tzlich irgendwie h�ngen, er fixierte sich auf etwas � eben diese ganz normale, aber eventuell fatale Telefonzelle auf der anderen Stra�enseite. Er beteiligte sich nicht mehr richtig am Gespr�ch, ab und zu war nur noch ein unspezifisches �Hm...� zu h�ren. Als Bustra und Hajo ihn dann gestern Abend beim Italiener (�Ischia�) trafen und fragten, was er denn den Tag �ber getrieben habe (nat�rlich nach dem Mittagessen bei Mutti), wich er fahrig aus: �Irgendwie Papiere geordnet und so ...�. Wir bef�rchten, dass er stundenlang die Telefonzelle beobachtet hat! Wir werden das weiter beobachten! Hajos �ble Machenschaften bei seinem ersten Staatsexamen (1976 in Philosophie und Germanistik) lassen sich kurz zusammenfassen: Als sein Kommilitone und Mit � Kandidat Juppie (ein kleiner, b�rtiger Fuzzi, den Hajo immer �Snoopie� nannte) Hajo mitteilte, er (�Snoopie�) habe seinen Pr�fungstermin direkt vor Hajo, antwortete Hajo ihm: �Als Pr�fling w�re ich nicht gerne vor mir dran.� Zum Gl�ck hat �Snoopie� das nicht begriffen und er ist sowieso durchgefallen. Au�erdem redet Hajo sich auf seinen Freund und Kommilitonen J�rgen D. raus, der noch schlimmer gewesen sei. Monate nach dem obigen Vorfall begegneten Hajo und J�rgen ihrem Professor, bei dem sie am n�chsten Tag ihre m�ndliche Pr�fung in Linguistik hatten. Der Professor winkte freundlich im Vor�bergehen und sagte: �Dann bis morgen zur Pr�fung!�, worauf J�rgen ihm antwortete: �Aber Sie m�ssen deshalb doch nicht nerv�s werden! Wir w�nschen Ihnen einen ruhigen Schlaf, wird morgen schon gut gehen!� Abschlie�endes dazu findet sich in Hajos Roman: �Wer einen Anderen arrogant findet, der sagt damit mehr �ber sich als �ber den Anderen aus.� (S.63). 06.05.2001 Abends Regenschauer, Carlos der Gl�ckliche aber im lachsfarben � kurz�rmeligen Sommerhemd: �Geld ist nie weg � nur woanders.� �So eine Dicke ist schon ganz gut: im Sommer hat man Schatten, im Winter ist es mollig warm.� Der Grieche nebenan �ffnet morgen seinen Laden � wir werden endlich Fisch sehen! Ach, die F�lle des W�rtchens �ach�: - das erstaunte �Ach!� - das fragende �Ach, wirklich ...? - das barsche �Ach, h�r doch auf!� - das resignative �Ach, hat doch keinen Zweck...� - das elegische �Ach, wie sch�n ...� - das sich erinnernde �Ach ja, damals...� Und ach, die sch�ne blonde Bedienung am Sonntag im Paco`s: einfach unerreichbar perfekt! Da bleibt uns nur der Looser � Weg: Stammgast werden! K�nstler � Thomas trinkt in Ruhe sein Bier, w�hrend Fortuna � Thomas Minuten nach Ladenschluss hereinst�rzt �Auf ein kurzes Bier ... muss noch was tun!�. Computer � Thomas ist auch wieder aufgetaucht, hat sich von seiner Telefonzelle losgerissen : Das Thomas � Nest ist fast voll. Bustra k�mpft mit Marlborough in Wynendael (bei Ostende, Herbst 1708), Hajo versucht die Lage um 1300 zu verstehen: Serben gegen Bulgaren gegen Byzantiner gegen Osmanen gegen Mongolen gegen Venezianer gegen Genuesen ... �So we beat on, boats against the currence, ceaseless thrown back into the past� (Scott F. Fitzgerald, The great Gatsby). Heute- gab es Suppe! Gleich zwei zur Auswahl. Hajo war der Vorkoster, er lebt noch und wie es ausschaut sogar gut... Suppe scheint, wie Honig die B�ren, die Menschen anzuziehen. Lauter Fremde, die ins Stehcafe einfallen. Direkt be�ngstigend. Heute hat Dunja ihre Schwester Sarah mitgebracht, die, zumindest laut Computer-Thomas, ihr nicht �hnlich sieht. Die Schwestern meinen: ... schon- bei genauerer Betrachtung... Immerhin erf�llen die beiden Schwestern die Frauenquote! Maler-Thomas hegt schon Bef�rchtungen. Die anderen hoffentlich nicht. Sarah hat einen Witz aus S�dafrika mitgebracht, den sie von ihrer 90-j�hrigen Granny hat. �What do men and pavement blocks have in common? If you lay them right the first time, you can walk over them for the rest of your life!� Am runden Tisch wird geknobelt. Hajo hat die erste Runde verloren. Hermann findet kein Ende. Carlos der Gl�ckliche hat in Oliven�l eingelegte Polypen vom Griechen nebenan gegessen. Andere Leute lassen sich so etwas wegoperieren. Drau�en immer wieder Schauer. Als Hajo heute Nachmittag bei seiner Waschmaschine das Programm �Abpumpen� einstellte, musste er an Computer � Thomas denken ... Gestern war Markus mit dem schr�gen Kinn da und brachte, da er Geburtstag (34.) hatte, Bustra zwei St�cke Kuchen. Mit der Spraydose in der Hand fragte er Bustra grinsend, ob er Sahne haben wolle. Wir haben den Kuchen nicht gegessen, abends aber Heinz � Dieter (�Justiz�) angeboten. Der lehnte misstrauisch ab: �Wenn es hier was umsonst gibt, dann stimmt da was nicht ...� Der Sch�ferhund in Frankreich macht uns Sorgen: er hat das Blumenbeet nachts verw�stet. Als Blandine, Heinz � Dieters Freundin, ihn deshalb zur Strafe angekettet hat, hat er die Kette zerrissen, deren hochgeschleudertes Ende Blandine an der Stirn verletzte. Blandine hat jetzt erstmals einen Satz gebildet, in dem die W�rter �Sch�ferhund� und �Tierheim� vorkamen. Was uns zu denken gibt: Der K�ter gehorcht nur Heinz � Dieter, dem er sogar Pf�tchen gibt, wobei der K�ter jedoch jedes Mal umf�llt! Nach dem sportlichen steht Fortuna D�sseldorf nun auch der finanzielle Ruin bevor, weshalb wir nun ernsthaft �berlegen, Fortuna � Thomas endg�ltig in �Schicksals � Thomas� umzutaufen. Wir z�gern nur noch, da uns nicht klar ist, was �Schicksal� eigentlich bedeuten soll. Jeder kann jederzeit behaupten, dass alles, was geschieht, �Schicksal� ist. Dann bedeutet �Schicksal� alles � und nichts! Die Geschichte des Tages stammt von Dunjas Schwester, Sarah, die sie vor einem Jahr in einer psychiatrischen Klinik im Ausland erlebt hat. Eine Frau, Mitte 30, litt unter einer schweren Psychose und hatte auf der einen Seite Halluzinationen �ber einen Mann, der sie verfolgte und, wie sie sagte, ihr B�ses antat. Auf der anderen Seite wurde sie in ihrer Phantasie jede Nacht von zwei Kennedy-Br�dern aufgesucht. Die n�chtliche Stille wurde von ihr durch n�chtliches St�hnen und lustvolles Schreien gebrochen. Auf die Frage, was denn mit ihr los sei, sagte sie nur:� Have you ever been fucked two-ways by the Kennedy-brothers?� Da sie aber sehr unter den Halluzinationen �ber den b�sen Mann litt, wurde sie nach ihrer eigenen Einwilligung auf Anti-Psychotika gesetzt. Leider blieb der b�se Mann und nur die Kennedy-Br�der verschwanden. Am n�chsten Morgen beschwerte sie sich dar�ber, dass man ihr ihre einzige Freude im Leben genommen h�tte und dass sie das Team verklagen wollte. Daraufhin wurden die Medikamente abgesetzt, die Kennedy-Br�der kehrten jedoch nie wieder zu ihr zur�ck 09.06.2001 Gestern bis vier Uhr nachts gefeiert. Hajo, der gegen zw�lf ging, �rgert sich heute, dass er den hei�en Striptease von K�nstler � Thomas auf der Theke nicht mehr mitbekommen hat. Carlos war kurzzeitig nicht sehr gl�cklich, hat sich aber wieder gefangen . Gegen Mitternacht kam noch der Fisch � Grieche von nebenan und servierte uns rohen Thunfisch mit Oliven�l und Lauchzwiebeln: hervorragend! Er erz�hlte auch viel von Joseph Beuys und behauptete, dass Beuys im gesagt habe, nur er (der Fisch � Grieche) habe ihn wirklich verstanden. Jedenfalls hat der Mann zu viel Energie f�r sein Alter (63)! Schneider � Sigi ist im schicken Anzug zu einem rum�nischen Konzert nach K�ln gefahren. Bustra, Hajo und Computer - Thomas haben abends, nach Lokalschluss, in Oliven�l und Knoblauch marinierte Calamari gegrillt sowie eine Lachsforelle f�r jeden (nat�rlich alles vom Griechen nebenan!), mit t�rkischem Brot und gemischtem Salat: besser kann man nicht essen! Sp�t in der gestrigen Nacht hat Carlos bei Bustra mit der EC � Karte bezahlt. Bustra hat sie sich durch den Arsch gezogen, und Computer � Thomas fragt sich heute, wie der Scanner in Bustras Hintern funktioniert. Sarah ist nach Hause gefahren � schade, in so jungen Jahren (21), und dann schon ein so gravierender Fehler. Come back! Der Pate ging heute wieder mit schwarzem Hut vorbei, Bustra und Hajo zitterten, aber er ging vor�ber, nur : dann ging da auf der gegen�berliegenden Seite ein �lterer Mann mit grauem Bart und �t�rkischer Hose� vorbei � wahrscheinlich der Mufti von Flingern. Wir fragen uns besorgt, wie das weitergehen soll: der Pate, der Mufti ... Werden sie sich vertragen, werden sie uns verschonen ... ? 11.06.2001 Wie dem G�stebuch zu entnehmen ist, hat Carlos seinen Absturz Samstag Nacht in Bustras Liebesnest gut �berstanden � wie das so ist bei Gl�cklichen ... Heute Mittag sahen Bustra und Hajo zu ihrer Verwunderung Schicksals � Thomas etwas in den Papier � Container vor dem Stehcafe werfen. Nach strenger Befragung gab er zu, dass es sein Fortuna � D�sseldorf � Mitgliedsausweis war. Wir werden ihn nun wieder �Fortuna � Thomas� nennen. Sp�ter schaute sich der Pate auf der gegen�berliegenden Stra�enseite interessiert eine begr�nte Bauminsel an � und spuckte dann ver�chtlich hinein. Was soll das nun wieder bedeuten? Bustra und Hajo lief es eiskalt den R�cken hinunter. Bustra abends zu einem Gast: �Hey Mann, trink aus, du bist nicht zum Vergn�gen hier!� Wie im letzten Jahr, als der heruntergekommene Dauerarbeitslose an der Theke vorbeischlich und zu Bustra sagte: �Mann, ich f�hle mich wie M�ll!�, worauf Bustra erwiderte: �Mann, du bist M�ll!� Sp�ter, als er schon ziemlich betrunken war, sagte der Dauerarbeitslose m�de zu Bustra: �Dich mach ich noch mal kaputt, und wenn es das Letzte ist, was ich mache.� Bustra lebt noch, den Dauerarbeitslosen haben wir Monate nicht mehr gesehen ... Nach dem M�llmann � Boxkampf Samstag Nacht haben wir uns nach seinem R�lpser entschlossen, keinen Kampf von Svenni Ottke mehr anzuschauen. Die Pr�gelei zwischen den M�dels Ali und Frazier hat uns dagegen beeindruckt wegen der Ausdauer: acht Runden diesseits aller Boxregeln aufeinander einzukloppen, das muss erst mal einer nachmachen! Der Pate ging heute Mittag mit schnellen Schritten vorbei und schaute noch grimmiger als sonst ins Stehcafe. Bustra und Hajo vermuten zweierlei: dass seine glatt nach hinten gek�mmten Haare schwarz gef�rbt sind und dass er aus Palermo stammt. Sonderangebot bis Ende des Monats: Jeder Fremde, der nachweislich unsere homepage kennt, wird von Bustra mit �wunnebaa!� begr��t und hat einen Kaffee frei. Fortuna � Thomas hat uns �bergl�cklich mitgeteilt, dass Fortuna D�sseldorf jetzt irgendwie �Tote Hose� ist, oder so ... Ob das wirklich etwas bringt, wenn man von �Toten Hosen� gesponsert wird ... ? Der Fisch � Grieche (ab jetzt:�Anestis�) weist energisch darauf hin, dass Hajo ihn letzten Freitag falsch verstanden hat. Aus presserechtlichen Gr�nden sind wird gezwungen, hier seine Gegendarstellung zu ver�ffentlichen: �Ich, Anestis, habe nie behauptet, dass Beuys gesagt hat, ich sei der Einzige, der ihn verstanden habe. Richtig ist vielmehr: Beuys �u�erung bezog sich nur auf die damalige kleine Gruppe, die ihn umgab und zu der ich zeitweilig geh�rte.� Richtig so, Anestis? Computer � Thomas erinnerte sich gestern wehm�tig an einen sch�nen Augenblick der Freundschaft: damals, als der Fahrkarten � Knipser ihm sp�t abends im Stehcafe Odol � Mundwasser schenkte. �Fahrkarten � Knipser� nennen wir ihn, weil er im Oberkiefer nur noch die beiden Eckz�hne hat, und dazwischen fehlen vier Schneidez�hne, so dass er bequem per Biss eine Fahrkarte �lochen� bzw. �knipsen� kann. Damit passt er gut zu seiner Frau, einer fetten ehemaligen Stra�enbahnfahrerin, die Jockey � Fritz zu reiten sich weigert, obwohl wir ihm eindringlich gesagt haben, dass ein guter Jockey a l l e s reiten k�nnen muss. Fritz erz�hlte uns von der Ex � Stra�enbahnfahrerin folgende Geschichte: Letzte Woche habe er sie sonntags auf der Galopp � Rennbahn in Grafenberg in der N�he des Starts gesehen. Da sich ihr Schn�rsenkel ge�ffnet habe, habe sie sich geb�ckt, um ihn zuzubinden. Dabei habe ein dort stehender Pferdeknecht sie irrt�mlich gesattelt � und sie sei immerhin Zweite im Rennen geworden ... ! 13.6.2001 Unser gesch�tzter Freund (wirklich, Thomas, wirklich...!) Fortuna � Thomas hat sich vor kurzem derart heftig ins G�stebuch entleert, dass eine Antwort unumg�nglich ist, nachdem wir uns vom ersten Schock nur m�hsam erholt haben: Zuvor jedoch eine kurze methodologische Vor�berlegung �ber das �Wie?� unserer Antwort: Wir bedauern ebenso wie Thomas, dass die klassisch � saubere Methode des Duells leider heute nicht mehr zeitgem�� ist: Sekundanten h�tten wir genug, zwei kurze, trockene Sch�sse morgens im nebligen Grafenberger Wald � und die Sache w�re glatt und ohne viele Worte erledigt! Aber da ist eben dieser h�ssliche Konjunktiv II �w�re� � und au�erdem, lieber (ehrlich, Thomas, ehrlich ...!) Thomas, wir m�chten, dass du weiterlebst (nur so nebenbei: denk doch an die Einzelk�mpfer � Ausbildung des u.a. �militaristisch veranlagten Paukers� (Hajo) oder an die boxerischen Qualit�ten des �Human � Coffee � Boilers, vulgo: mazedonischen Stehcafe � Besitzers� (Bustra) ... und denk auch an deine Freundin ... !). Auch das Kampftrinken in Bustras Stehcafe scheidet zu unserem Bedauern leider aus, denn das m�chten wir deiner Freundin wirklich nicht antun: dich als nach Alkohol und Nikotin stinkende Schnapsleiche ihr vor die T�r zu legen! (By the way: wir werden demn�chst im hinteren Raum f�r Dich und Gesinnungsgenossen eine Nichtraucherecke und Teestube einrichten: du siehst, so ignorant und gef�hllos sind wir gar nicht!). So bleibt also nur das Wortgefecht, wobei hier das von dir eingangs genannte Problem der �Parallelwelten� auftritt: dein Kampfplatz ist das G�stebuch, der unsrige das Tagebuch, es k�mpft also ein Boxer in �seinem� Ring gegen zwei andere Boxer in �ihrem� Ring. Das hat den Vorteil, dass wirklich schmerzhafte K�rpertreffer ausgeschlossen sind. Also, gesch�tzter (tats�chlich, Thomas, tats�chlich ...!) Freund, es bleibt nur das Wortgefecht, Schall ohne Rauch! Nun ad rem: Der Anlass unserer kleinen Meinungsverschiedenheit ist zu gering, als dass du so etwas Kostbares wie deine Bildung �bereuen� solltest, denn schlie�lich geht es doch im Wesentlichen um Fortuna D�sseldorf � also um NICHTS. Dazu bemerkt der scholastische Philosoph: NIHIL EX NIHILO! Also, anders ausgedr�ckt: Aus NICHTS kann doch nicht ETWAS, also unsere Kontroverse, entstehen. Also, logische CONCLUSIO: Wir h a b e n gar keine Kontroverse, eben weil es um NICHTS geht, wor�ber man zwar viel reden kann, aber dabei kommt eben NICHTS heraus. (Wir finden unsere Logik schlechterdings zwingend!). Gro�e BETROFFENHEIT (glaub`s uns, Thomas, glaub`s uns!) haben deine uns zu Herzen gehenden S�tze �Das war zu viel. ...Man kommt sich dann so alleine vor. So einsam. Das h�tte ich nie getan.� bei uns ausgel�st. Was man so alles gedankenlos anrichten kann, ohne es zu wollen ... ! Wir k�nnen dir da nur �All along the watchtower� von Jimmy Hendrix empfehlen mit der zentralen Passage: �Lonelyness is such a bitter thing...!� Muss man eben irgendwie aushalten � oder Hajos Roman noch einmal lesen (der Untertitel sollte urspr�nglich lauten: �Von der Kunst, allein zu sein�). Der �Brabbelkopf�, �ber den du dich zu Recht beschwert hast, wurde von uns bereits vor einigen Monaten gez�chtigt: Er kam da mit zwei gebrochenen, eingegipsten H�nden ins Stehcafe, bestellte ein Bier und konnte es nur m�hsam mit einigen Versch�ttungen zu Munde f�hren, st�hnte auch laut. Wir haben ihm klar und v�llig mitleidlos gesagt: �Erich, stell disch nidde so aan, solange du noch dein Bier zu Munde f�hren kannst, gibt es �berhaupt keinen Grund, weinerlich zu sein!� Eines haben wir aus unserer Kontroverse f�r die Zukunft von dir gelernt (wir lernen, Thomas, wir lernen ...!): Fortuna � D�sseldorf � Mitgliedsausweise sind aus Kunststoff und geh�ren in die gelbe Tonne! Eine kritisch � selbstreflexive Schlussbemerkung : Was wir oben mit unserem Freund Fortuna � Thomas gemacht haben, nennt man in Norddeutschland �Kiel holen� � Dunja kann dir das erkl�ren! Morgen ist Fronleichnam, nur die Kirchen haben auf � und die Kneipen: we too!
14.06.2001 . Ex � �berblick � Uli ging abends mit Josie am Stehcafe vorbei. Obwohl Hajo ihnen den Fifties � Schlager �Geh nicht vorbei...� wenigstens im Ansatz vorsang, gingen sie vorbei. Da kann man nichts machen � �Reisende soll man nicht aufhalten�. Heute haben wir auf der gegen�berliegenden Stra�enseite Gustav Gans gesehen � ehrlich, ein Typ wie Gustav Gans � ob er wohl gl�cklich ist ... ? �Ein 85-j�hriger heiratet eine 25-j�hrige, die denkt, dass mit Sex wohl nicht so viel laufen wird. Der Greis kommt nach der Hochzeit abends in das separate Schlafzimmer seiner Frau und fickt sie kr�ftig. Danach geht er in sein Schlafzimmer. Nach zwei Stunden kommt er erneut ins Schlafzimmer seiner Angetrauten und fickt sie wieder. Danach sagt sie ihm erstaunt: �Ich h�tte nicht gedacht, dass du so oft kannst!� �Wieso ?�, fragt er erstaunt, �war ich denn schon mal hier?� Frage an alle: Ein Flugzeug muss in den Anden weitab von aller Zivilisation notlanden. 200 Flugg�ste �berleben, Essen ist aber nur noch f�r 20 f�r einen Tag vorhanden � was w�rdet ihr machen? Der Pate ging nachmittags auf dem gegen�berliegenden B�rgersteig grimmig wie immer vorbei, schaute aber nicht zum Stehcafe hin�ber. Den Mufti haben wir seit Tagen nicht mehr gesehen � Bustra und Hajo werden zusehends ruhiger, wozu auch das gem��igte Sommerwetter (um die 20 Grad, Sonne) beitr�gt. Zeit, die �Seele baumeln zu lassen�, zumal wir im G�stebuch gelesen haben, dass Fortuna � Thomas unsere Replik verkraftet hat. Heute Abend gibt es bei Hajo selbst gemachte Fischsuppe mit t�rkischem Brot. 15.06.2001 Drau�en wird es k�hl und regnerisch. Unser n�chstes Projekt, auf das uns der �sch�ne T�rke� gebracht hat: Teilnahme am Frauenabend im t�rkischen Kulturverein nebenan. Wir m�ssen uns daf�r noch einige Requisiten verschaffen, z.B. t�rkische Frauenkleider, Kopft�cher und zwei, drei t�rkische W�rter; da Hajo einen Oberlippen � Kinnbart hat, braucht er eine vollst�ndige Gesichtsvermummung. Hoffentlich m�ssen wir nicht den Rock heben ... ! Und hoffentlich wird demn�chst, nach dieser Eintragung, der Einlass nicht strenger kontrolliert. Bustra weigert sich, trotz seiner Lekt�re der �Geschichte des osmanischen Reiches�, eben dar�ber eine Vortragsreihe im t�rkischen Kulturverein zu halten, was wir nicht so gut finden. Besser finden wir Hajos Versprechen, in Zukunft im t�rkischen Kulturverein keine Reden mehr �ber �gute Nachbarschaft� usw. zu halten, schon gar nicht in angetrunkenem Zustand ! Carlos, �ein Kerl wie ein Baum� (Originalton Bustra), hat es immer noch nicht geschafft, die neue homepage (�Inside Cafe�) in Gang zu bringen: Carlos, �mach dat!� (Analogiebildung zu �back dat!�, woher bekanntlich der Name �Bagdad� stammt ...). Unsere �Beitr�ge zu einer spekulativen Etymologie� (= Geschichte der Herkunft der W�rter) sind leider bisher zu wenig beachtet worden, was vielleicht daran liegt, dass wir sie noch nicht ver�ffentlicht haben. Hier nur eine Kostprobe: �Neandertal� : w�hrend der fr�hen Steinzeit wanderte eine Familie mit einem kleinen Jungen auf Wohnungssuche durch die Gegend um D�sseldorf (Name damals noch unbekannt). Jedesmal, wenn dem Elternpaar ein Platz geeignet schien, sch�ttelte der Junge den Kopf, und die Familie zog weiter. Schlie�lich kamen sie in dieses Tal bei Erkrath, und der Vater fragte den Jungen wieder: �Na, wollen wir hier bleiben?� Wieder sch�ttelte der quengelige Knabe den Kopf und n�rgelte: �Nee, ander Tal!�, aber dieses Mal gaben die Eltern nicht nach und blieben in diesem Tal, nannten es aber, nicht zuletzt, um den Knaben zu vers�hnen, �Neandertal�. (N�chster Artikel: �Nettetal�, dar�ber aber sp�ter ...). An �MSG� im G�stebuch: Wer bist du? Oute dich gef�lligst, denn wir sind hier nicht in irgendeinem Chatroom! Und was hast du da f�r ein Problem mit der �Stra�enfahrerin�, ein Wort, das wir nie erw�hnt haben ... oder doch ...? Hallo Gisela, willkommen im Stehcafe! 16.06.2001 Bustra und Hajo sind erleichtert: als sie Jockey � Fritz (72) besorgt vom Paten erz�hlten, konnte Fritz nur lachen, den Paten sollten wir ihm nur zeigen, den w�rde er sofort �wegputzen�, kein Problem, der Mufti von Flingern w�re noch nicht einmal ein Gegner...! Sp�ter kam Anestis, der Fisch � Grieche, und erz�hlte, wie er damals in der Altstadt ein Problem mit einer benachbarten Hells � Angels � Kneipe geregelt h�tte, n�mlich mit einer Uzi (israelische �schnuckelige� Maschinenpistole, gute Waffe, wie der �militaristische Pauker� (hallo, Fortuna � Thomas !) nur best�tigen kann): als bekennender Humanist und Weltb�rger hat Anestis nur Sch�sse in die Beine angedroht � das reichte! Er meint, dass diese Schutzgeld � Erpresser nur Feiglinge sind, die bei echtem Widerstand bald kapitulieren. Recht hat er � hoffentlich ...! Gestern haben wir uns noch die Geschichte von Schneider � Siggis (62) neuer Waschmaschine angeh�rt, die mit dem Verkauf eines Appartements in Rum�nien im letzten Jahr f�r umgerechnet 10.000 DM begann und heute nach 21 Uhr damit endet, dass Bustra mit seinem R 4 � �Fischauto� (irgendein stilisierter Fisch ist serienm��ig auf diese klapprig blaue Kiste gemalt) diese Waschmaschine von Siggis Verwandten hier in D�sseldorf abholen wird. Gerade l�uft �Georgia on my mind� von Ray Charles, Computer � Thomas wird etwas sentimental, und wir meinten ihn mitsummen zu h�ren: �Gisela on my mind ...�, oder haben wir uns da verh�rt ... ? Handwerker � Jochen schaute nach langer Zeit mal wieder kurz rein, wie �blich mit wei�en Farbklecksen von der Arbeit kommend (hatte gerade um die Ecke mal eben eine K�che eingebaut ...). Wir haben ihn, nach einem Kaffee, nat�rlich gleich rangenommen: da war noch die Arbeitsplatte in Bustras K�che mit der Stichs�ge zu verk�rzen, und bei Hajos Tochter Jenny war die T�r aus den Angeln geraten. Hat er alles kurz und trocken repariert (klasse Handwerker!), und apropos �Angeln�: da er begeisterter Hobby � Angler ist (ziemlich professionell: fischt von Norwegen bis hier zum Rhein ziemlich alles weg und gewinnt deshalb Preise!), haben Bustra und Hajo ihm klargemacht, dass sie bald mal wieder ordentlichen frischen Fisch von ihm kaufen wollen. Bustra konnte es, seiner Natur entsprechend, nat�rlich nicht lassen, ihn brutal herunterzuhandeln. Letztes Angebot f�r Montag: ein frischer Salm aus dem Rhein, drei Pfund schwer, f�r drei�ig Mark, Hajo als Vorschmecker ... Dunja ist heute wohl zu a l l e m entschlossen: betritt um 20.30 Uhr das Stehcafe und � raucht eine Zigarette!
18.06.2001 Heute Abend wieder das Fisch � Thema: Anstreicher � Jochen war da, semi � professioneller Hobby � Angler, der Hajo eine von ihm vor zwei Wochen im Rhein gefangene Zander ( 3 Pfund f�r 20 DM) verkauft hat, und ein gutes Rezept dazu: schuppen, in gew�rztem �l 12 Stunden marinieren, danach mit Knoblauch spicken und bei 180 Grad 40 Minuten im Backofen: Hajo wird`s wagen. Weitere Geschichten von seinen Angler � Raubz�gen jeden Sommer in Norwegen, demn�chst gibt`s frische Makrelen aus der Ostsee. Jedenfalls l�uft uns das Wasser schon jetzt im Munde zusammen! Am Wochenende hat es in Str�men gewittert, vor Bustras Liebesnest im Hinterhof steht das Wasser bis an die Schwelle, Schneider � Sigi hat seine Waschmaschine angeschlossen, Hajo korrigiert wie ein Bl�der, Computer � Thomas korrespondiert ... Das Leben d�mpelt unspektakul�r vor sich hin. 19.06.2001 K�nstler � Thomas schl�gt ganz nebenbei vor: �Tagebuch eines schwarzen Loches� � nicht schlecht, soll er aber gef�lligst selbst schreiben! Kann ja nicht so schwer sein, er muss ja nur jeden Tag eine Buchseite schw�rzen, Papier und Farbe hat er ja genug, und dann das Ganze einfach binden lassen. Weitere Bausteine f�r unsere �spekulative Etymologie� Mettmann: Viele Jahre hatte dieser uns�gliche Ort keinen Namen, eben weil er so uns�glich ist! In diesen uns�glichen Ort zog ein Mensch, ging zum Metzger und kaufte sich dort � na, was wohl ...? Richtig geraten: Mett nat�rlich! Jeden Tag das gleiche Ritual: Der Metzger fragt: �Sie w�nschen?�, er antwortet. �Ein viertel Pfund Mett bitte.� Eines Tages wurde eine Kommission zwecks Namensfindung in diesen uns�glichen Ort entsandt. Mittags begaben sich die Mitglieder ratlos und uns�glich hungrig in die oben genannte Metzgerei. Wieder kam unser Mett � Liebhaber hinein, wieder fragt der Metzger: �Sie w�nschen ?�. Dieses Mal antwortet unser Mann: �Na, was wohl ...?� Der Metzger, uns�glich wie besagter Ort, zuckt mit den Schultern, unser Mann schreit w�tend: �Mett, Mann!� � und unsere Kommission nickt sich zu! P.S.: Autofahrer mit dem Kennzeichen �ME� sind in D�sseldorf als �motorisierte Esel� bekannt. Thunfisch: Dieser Fisch war lange unbekannt und demzufolge namenlos. Es muss im sp�ten Mittelalter gewesen sein, als einer der Vorfahren des Paten von Palermo auf der untersten Stufe der Hafen � Treppe in Palermo sa� und seine von der Flucht nach einem misslungenen Bank�berfall hei�en F��e im Wasser k�hlte. Pl�tzlich tauchte ein gr��erer Fisch auf und biss ihm in den Zeh, was sich mehrfach wiederholte, bis der Mann �rgerlich schrie: �Musse nit tun, Fisch!�, womit der Fisch seinen Namen hatte. In altert�mlicher Schreibweise wurde ein �H� nach dem �T� eingef�gt, was Konrad Duden in der Rechtschreibreform von 1901 weitgehend abschaffte (bis auf Ausnahmen wie �Thron�), und unsere neue Rechtschreibreform nagt auch schon, was das �H� angeht, am �Thunfisch�. Computer � Thomas ist gestern Nacht erst um drei Uhr ins Bett gekommen. Auf dem R�ckweg von der Tankstelle gegen 23 Uhr (er wollte �nur kurz Zigaretten holen� ...) kam er an oben bereits erw�hnter Telefonzelle am Staufenplatz vorbei und wollte dann �eigentlich nur� die offen stehende T�r schlie�en, ist dann aber �irgendwie an der Telefonzelle h�ngen geblieben� ... und wir dachten, wenigstens dieses Problem w�re ausgestanden! Hajo hat immer noch nicht zu Ende korrigiert, Bustra neigt an sch�nen Sommertagen wie dem heutigen manchmal zur Melancholie, welche sich bekanntlich in der Zwischenzone zwischen dem �Nicht � mehr� und dem �Noch � nicht� entwickelt. Am fr�hen Abend war ein fremdes Wesen im Stehcafe. Nach l�ngerem R�tseln kamen wir (wegen der gewissen �hnlichkeit mit Dunja) endlich darauf: es war eine ... Frau! Eine Frau war hier, und zwar ganz alleine ...! 20.06.2001 Ein sonniger Fr�hsommer � Tag, viel Arbeit f�r alle. Einziges Highlight: die beiden Thunfisch � Koteletts vom Fisch � Griechen Anestis nebenan, die Bustras Mutter f�r Bustra und Hajo nach Anestis`Rezept zubereitet hat: Salzen, pfeffern, von jeder Seite zehn Minuten in Oliven�l marinieren, dann in hei�em Oliven�l in der Pfanne von jeder Seite ca. eine Minute braten: schmeckt g�ttlich und vor allem ganz eigenartig, kaum nach Fisch, eher wie ein Rindersteak! Unser Jurist Heinz � Dieter verwildert, trotz Krawatte, zusehendst: aus dem Drei � Tage � Bart ist jetzt schon ein Viel � mehr � Tage � Bart geworden. Das Problem mit dem belgischen Sch�ferhund in Frankreich ist immer noch nicht gekl�rt, und Heinz � Dieter hat zugegeben, dass er von Rechtsbrechern lebt, den Rechtsbruch also f�rmlich braucht (um den Ausdruck �gut hei�en� zu vermeiden ...). Heute ist Sperrm�ll � Tag in Flingern, die klapprigen Ford � Transids der Polen kreisen. Schneider � Siggi war beleidigt: er bot einem Polen seinen defekten K�hlschrank an, er m�sse ihn nur aus dem dritten Stock gegen�ber, wo Siggi wohnt, herunterholen. Der Pole ging mit in die Wohnung, sah sich den K�hlschrank an und ... lehnte dankend ab. Fazit: Die Polen nehmen l�ngst nicht mehr alles, ein deutliches Indiz f�r ihre zunehmende EU � Tauglichkeit! 21.06.2001 Die beste Nachricht vorweg: der Pate ist erledigt, genauer gesagt: er hat sich selbst erledigt, und zwar, indem er gestern Abend, mit einer Aldi � T�te in der Hand, gierig im Sperrm�ll gegen�ber vom Stehcafe w�hlte! Bustra und Hajo weideten sich an diesem kl�glichen Anblick, und als der Mann, den sie fr�her den �Paten� nannten, heute frustriert am Stehcafe vorbeischlich, konnten wir nur noch ver�chtlich lachen, beim �berqueren der Stra�e h�tte Computer � Thomas diesen �Niemand� beinahe �berfahren! Da die neue INSIDECAFE � homepage offensichtlich doch nicht vom Himmel f�llt, muss Carlos der Gl�ckliche unbedingt her, der sich in den W�ldern um Norf mit einer Frau namens Astrid und einer Tochter versteckt h�lt. Carlos, wir schicken morgen die ersten Hundertschaften zum Durchk�mmen des Gel�ndes � komm raus und stell dich, wir kriegen dich sowieso! Psycho � Markus, der Ungl�ckliche mit dem schr�gen Kinn, hat beim Beten in der Kirche endlich (!) ein Freundin kennen gelernt : ein grauenhaftes Modell, potth�sslich, aber Hauptsache, sie gef�llt ihm und er ist nicht mehr alleine. Gerade kommt die schlanke lange Blonde mit den Beinen bis zum Hals (Irena) und begr��t mit K�sschen einen gepflegten, elegant gekleideten jungen italienischen Gesch�ftsmann, der seit einer Stunde ununterbrochen wie ein Wasserfall auf R. einquatscht. Computer � Thomas redet kopfsch�ttelnd von �einer Welt, die keiner will�. 22.06.2001 Fortuna � Thomas �berraschte uns gegen Abend mit einer eigenwilligen Weise, seine Aktentasche zu transportieren: er tr�gt sie in einer Art Umzugskarton mit sich herum. Verstehe das, wer will. Hermann, der eigentlich knobeln wollte, kapitulierte schon am fr�hen Abend. Bustra, Hajo und Computer � Thomas waren mit dem Problem befasst, was sie machen werden, wenn sie morgen den Jackpot (36 Millionen!) gemeinsam knacken. Auf jeden Fall ruhig und zusammen bleiben. Ein charmantes, weil leicht verfallenes und fast leerstehendes Mietshaus um die Ecke ist schon f�r den gemeinsamen Kauf ausgesucht, nur �ber die �Frauen � Frage� bestehen noch erhebliche Differenzen, was vielleicht auf unterschiedliche Potenzen und Pr�ferenzen zur�ckzuf�hren ist ... wer wei�. Als Alternative wurde auch ein klassisch ausgebildeter englischer Butler ins Spiel gebracht, oder ein solides, mittelaltes Hausmeister � Ehepaar, am besten �Sp�theimkehrer� aus Kasachstan ... oder so. Alles ist noch etwas unausgegoren, wie das Wetter heute, das sich nicht richtig f�r den Sommer entscheiden konnte. Das Wetter in Granada soll besser sein, h�rten wir... (Hallo Gisela!). Aber was ist das alles gegen diese eisige K�lte, Shackleton, 1914, �ber 600 Tage im antarktischen Eis, und am Ende doch noch alle gerettet � aber das ist eine andere, eine Wintergeschichte, die man am besten an hei�en Hochsommertagen zu Abk�hlung erz�hlt. 23.06.2001 Langsam wird es richtig sommerlich: �sunshine of your love� (von CREAM, das waren: Eric Clapton, Ginger Baker und Jack Bruce, h�rt euch die Platte mal an!). Hajo sah mittags bei OTTO MESS, wie zwei ca. vierzigj�hrige M�nner zwei S�cke Grillkohle und zwei F�sser Diebels in den Kofferraum ihres spurverbreiterten GOLF GTI mit Sportvergaser packten. Beide hatten so ein erwartungsvoll � zukunftsgewisses, nickendes L�cheln im Gesicht. Im Kopf bereits dieser Grillabend mit Bier, irgendwo in einem Schreber- oder Hinterhofgarten, vielleicht auch �Balkonia�. Zweifellos wird fachkundig gegrillt, zwischendurch die Koteletts mit Bier gel�scht, dann die Fertig � Grillso�en � Palette von ALDI, die Frauen haben bestimmt Kartoffel- und Nudelsalat gemacht. Pappteller und Plastikbecher werden verteilt, sp�ter rutscht einem das Kotelett vom abknickenden Pappteller auf die Jeans � macht doch nichts, kann jedem passieren. Man unterh�lt sich angeregt �ber FORTUNA, die Spurverbreiterung und neue Bereifung des AUDI, wer morgen wohl auf dem N�rburgring gewinnt. In der D�mmerung werden Teelichter angez�ndet, eine Knabbermischung von BAHLSEN und Erdn�sse kommen auf den wackligen Gartentisch. Die Kinder beginnen zu quengeln und st�ren die Frauen bei ihrer angeregten Unterhaltung �ber Sonderangebote und Sonnenstudios. Auf die Dauer werden wegen des L�rmpegels die Stimmen der M�nner noch heiserer als sonst. Einer holt noch einen Kasten Bier von der Tankstelle, trotz der vorwurfsvollen Blicke der Frauen, die mittlerweile Bacardi / Cola trinken und die Kinder kaum mehr ruhigstellen k�nnen. Gegen Mitternacht weht ein kalter Hauch. Aufbruch, schlie�lich geht es morgen in den Zoo oder ins Phantasia � Land. Aber dieser �gem�tliche Grillabend mit Freunden � war doch sch�n, Schatz, oder ... Hasse gesehn, der Ralf wird langsam fett, aber is`n ganz Netter. Uschi muss was gegen ihre Zellulitis tun. Komm, lass uns ficken, is doch Samstag!� Ach, die normalen Leute ... War gut gestern im portugiesischen Kulturverein: Bustra, Computer � Thomas, Dunja und Maler � Thomas haben hervorragend gegessen und getrunken, besonders der gegrillte Seeteufel war hervorragend, auch der Cognac und der Espresso. Schon was anderes als der t�rkische Kulturverein: wenn man Frauen sehen will (und da waren ein paar verdammt H�bsche!), dann muss man sich wenigstens nicht verkleiden! Der Sieg unserer Frauen � Fu�ball � Nationalmannschaft heute hat uns sehr gefreut, nur der Trikot � Tausch danach hat uns entt�uscht. Computer � Thomas f�hrt morgen zum N�rburgring. Wir hoffen, dass er das inoffizielle Rennen nach Hause gut �bersteht, bei all den Verr�ckten, zumal Bustra und Hajo f�r den Reifenwechsel nicht zur Verf�gung stehen (wahrscheinlich k�nnen sie das noch nicht mal ...). Die gr��te Tat von Christopher Columbus: an einem bestimmten Punkt wusste er, dass, wenn er jetzt zur�ckkehren w�rde, Lebensmittel und Wasser noch ausreichen w�rden � trotzdem ist er weitergefahren ins Ungewisse. Genau so sollte man es auch mit dem Leben halten. Es gibt keinen Weg zur�ck. 25.06.2001 K�nstler � Thomas sah am Samstag auf dem Flohmarkt einen silberfarbenen Topf. Es war Liebe auf den ersten Blick. Er nahm ihn einfach gleich mit. Er kochte am Sonntag mit ihm, und heute wollen beide schon wieder ... was sich gut trifft, da Dunja hungrig ist. Nachtr�glich herzliche Gl�ckw�nsche an Sarah, Dunjas Schwester, die gestern Geburtstag hatte irgendwo drau�en in der Diaspora. Computer � Thomas ist zur�ck vom gestrigen N�rburgring � Rennen. War teuer und laut, ein paar Boliden hat er auch gesehen. Hier drinnen im Stehcafe ist es angenehm k�hl, aber drau�en wird es richtig warm (an die 30 Grad Celsius). Wir w�ren gern in Epikurs Garten: �Der Weise wird es mit dem Leben wie der Feinschmecker mit der Speise halten: Er wird wissen: die Masse macht es nicht.� (sinngem�� aus Epikur, Brief an Menoikeus). Nicht, dass wir jetzt lebensm�de w�ren, aber Epikur hat Recht: �Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Nicht � Leben etwas Schlechteres w�re als Leben.� 26.6.2001 Heute sahen wir wieder den Mann, den wir fr�her den �Paten� nannten: er schob in der Mittagshitze eine sehr alte Frau im Rollstuhl am Stehcafe vor�ber. Ist er etwa �Der gute Mensch von Flingern�? Bustra, Hajo und K�nstler � Thomas k�nnen es bezeugen: der sogenannte �Mufti von Flingern� glotzt in jeden �ffentlichen Papierkorb und w�hlt sogar darin herum. Wir haben uns offensichtlich in beiden get�uscht und sind nun ent � t�uscht, was wir gut und richtig finden. Warum sind die Leute eigentlich so entt�uscht, wenn sie ent-t�uscht sind? Sie sollten doch eigentlich froh sein, eine T�uschung los zu sein (etwa im Sinne des Wortes �ent � giftet�)! Die Entt�uschung �ber die Ent � T�uschung offenbart, was Schopenhauer, Nietzsche und Freud richtig durchschaut haben: die Leute brauchen, wollen eben diese T�uschungen, Illusionen, Ideologien, Religionen - das ist der �Stoff�, der ihnen hilft, das Leben zu er � tragen. 27.06.2001 Costa, ein weiterer Grieche, Taxifahrer, Bustras Schulfreund, Trainer einer Fu�ballmannschaft und Taxifahrer, erz�hlte die Geschichte eines Schweins: Costa lebte mit seiner Familie in Nordgriechenland in einem kleinen Dorf. Eines Tages kaufte sein Vater ein Ferkel, um es zu m�sten. Dieses Ferkel fra� und fra� und fra� � aber es wurde nicht fetter, und vor allem: es zerst�rte mit nerv�ser Energie alles, was zu zerst�ren war, durchw�hlte den Garten, zerbiss Kissen usw., aber Costa und die anderen Kinder gewannen das Ferkel, das nicht fett wurde, lieb. Dann kam der Tag, an dem das nicht fett gewordene Ferkel geschlachtet wurde, und alle Kinder weinten. Die Eltern versuchten das Ferkel einzufangen, was sehr schwierig war, schlie�lich aber gelang. Man hat das Schwein dann gebraten, es lag appetitlich auf einer gro�en Platte sch�n knusprig, aber immer, wenn jemand ein St�ck aus dem Schweinebraten riss, schrieen die Kinder vor Schmerz auf. Man schickte die Kinder dann nach drau�en. Diese �Schweinerei� (die Bustra als Moslem nat�rlich nur m�hsam ertragen konnte ...) brachte uns nach l�ngerer �berlegung, die wir hier im Einzelnen nicht darlegen wollen, zu folgendem Schluss: Der K�nigsweg zum Gl�ck: Man muss jemanden finden, der einen liebt und an einen glaubt. Vielleicht hat sogar der arme Psycho � Markus jetzt mit seiner Dicken jemanden gefunden, der an ihn glaubt. Wir w�nschen es ihm. Gestern betrachtete Markus den schwarzen GOLF 4 von Computer � Thomas, l�chelte mit seinem schr�gen Kinn und sagte zu Thomas: �Du hast eine sch�ne Antenne!� 28.06.2001 Bustra bem�ht sich immer noch � mit wenig Erfolg � dem Rentner Helmi Hochdeutsch beizubringen: Helmi: �Bustra, donn misch enne Jatz!� Bustra: �Helmi, sprich mir mal ganz langsam nach: Gib mir eine Flasche Gatzweiler!� Helmi: �Dat hann isch doch jesaat!� Der � auch noch kostenlose � Kurs dauert an ... Wenn T. jetzt nicht langsam sein Kn�llchen (66 DM) bezahlt, droht ihm ersatzweise ein Tag Haft. Heinz - Dieter, �die Justiz�, tr�umt von einem �zeugen- und spurenlosen Leben�. Wir finden das sehr bedenkenswert: Ein zeugen- und spurenloses Leben � wie das wohl w�re ... ? 29.06.2001 Anestis`Theorien �ber Trotzki und die Weltrevolution konnten Hajo nicht ganz �berzeugen, obwohl sie bedenkenswert sind. Den meisten heutigen Lesern sind solche Debatten wahrscheinlich fremd, weshalb wir hier nicht n�her darauf eingehen. F�r alle interessant aber d�rfte Anestis`f�r die Ewigkeit gesprochener Satz sein: �Ich bin froh, dass ich mit keinem einverstanden bin!� Danke an Fortuna � Thomas f�r den Jazz � Rally � Button ab heute f�r`s Wochenende! Damit allen klar wird, wo wir hier leben (in D�sseldorf � Flingern!): Gestern ist nebenan bei PLUS Franks Opi (sieht aus wie Fuzzi im Western: uralt, klapprig, d�rr, wei�b�rtig mit pfiffig � wachem Blick, steht st�ndig unter Strom bzw. Alkohol!) vor der Kasse zusammengebrochen, schwer auf eine Stahlkante mit dem Gesicht aufgeschlagen, erhebliche Sch�rf- und Platzwunden im Gesicht, von den Innereien ganz abgesehen. Jedenfalls wurde er auf eigenes lautstarkes Verlangen nach nebenan in Bustras Stehcafe gebracht, was Bustra wiederum emp�rte, weil er mit dem ganzen Vorfall absolut �berhaupt nichts zu tun hatte. Jedenfalls wurde Fuzzi (wie wir Franks Opa im Folgenden nennen werden) dann mit einem Krankenwagen abtransportiert, nachdem Bustra ihm den verlangten Mariacron nicht eingefl��t hatte. Heute kam am fr�hen Nachmittag Frank (Mitte drei�ig und meistens halb voll), der bestreitet, dass Fuzzi sein Opa ist, ins Stehcafe und berichtete den weiteren Verlauf des gestrigen Vorfalls: Nach Ankunft des Krankenwagens vor dem Krankenhaus ist Fuzzi einfach abgehauen, ziemlich verbeult und blutig zu Hause angekommen: �Hat sich dann einfach paar Flaschen Korn reingehauen, liegt seit gestern im Koma auf der Couch, wie tot ...� Wir sind der festen �berzeugung, dass bestimmte Flingeraner einen erm��igten Krankenkassenbeitrag zahlen sollten, da sie erwiesenerma�en Krankenkassenleistungen kaum und nur unvollst�ndig in Anspruch nehmen (so wie z.B. auch Eugen, notorischer S�ufer: der ist im letzten Jahr einfach kurz und trocken umgefallen: tot!). Bustra und Hajo sind gerade unterwegs mit Marco Polo in den fernen Osten: �Der venezianische Kaufmannssohn Marco Polo bricht im Jahre des Herrn 1271 nach China auf, wo er nach einer Reisedauer von �ber drei Jahren den Hof des Kaisers Kublai-Khan in der N�he des heutigen Peking erreicht. Zwanzig Jahre steht er im Dienst des Gro�khans. In dieser Zeit sieht er unermessliche Sch�tze und St�dte von gigantischen Ausma�en, wie sie in Europa in diesem Zeitalter unvorstellbar sind. Als er 1295 in seine Heimatstadt zur�ckkehrt, erkennt ihn niemand mehr.� (Hans Eckart R�besamen. Marco Polo. Von Venedig nach China ... Lizenzausgabe Weltbild Verlag 2001). Also, liebe Ute, wenn dir der Kolumbus � Satz gefallen hat, komm doch mit auf die Reise. Wir sitzen ganz weit hinten im vorletzten Wagen.
30.06.2001 Unsere Ausarbeitung einer �Rede f�r jeden Anlass an jedem Ort� macht Fortschritte. Wir wollen sie zun�chst in den wie Pilze aus dem Boden schie�enden Kulturvereinen um uns herum ausprobieren. An Bubu: Sch�n, dass du uns dieses Seneca � Zitat aus den �Briefen an Lucilius� zum Thema �Zeit� geschickt hast, nur: da wir des Italienischen kaum m�chtig sind, bitten wir demn�chst um originales Latein, das verstehen wir n�mlich halbwegs. An Ute: Wenn du auf der Reise Angst bekommst, setzt du dich einfach bei einem von uns auf den Scho� � dann k�nnen wir gemeinsam zittern! An Sarah: Wir h�ren, dass du jetzt so wie wir bist, n�mlich solo. Wir hoffen, dass du � wie wir � auch gl�cklich solo bist! Vorhin hat jemand behauptet, dass Schneider � Sigi aussieht �wie ein frisch geficktes Eichh�rnchen�. Wir finden, dass dieser Vergleich zu weit geht! Gestern Abend sa�en wir mitten im Leben, und zwar auf einer Restaurant (�Zum Nudeln�) � Terasse in einem Hinterhof der Ackerstra�e, und haben gut gegessen (Antipasti) und getrunken. Sp�ter fuhr ein Taxi aus dem Hinterhof heraus, das wir nicht hatten hineinfahren sehen. Wir haben es einfach ausgehalten, ohne nach dem Sinn zu fragen. Schr�g hinter uns sa� eine orientalische Sch�ne. Ein T�rke redete auf sie ein, aber Augen hatte sie nur f�r Bustra. Wir sahen auch eine gl�ckliche Vater � Mutter � zwei Kinder � Familie, die zu ihrem Auto ging, das schon fast bezahlt aussah. Wir erinnerten uns an den Philosophen Hegel: �Die Zeiten des Gl�cks sind wei�e Seiten im Buch der Weltgeschichte.� Auf dem R�ckweg trafen wir im �noiy� am Lindenpl�tzchen auf Dunja und K�nstler � Thomas und weitere drei K�nstler. Das waren wieder einige Gl�ser Wein, und danach wehen nur noch einige nebul�se Erinnerungsfetzen durch unser strapaziertes Gehirn: Tante Marie, die zu so sp�ter Stunde im Stehcafe auf uns wartete, faselte wirres Zeug: � Angebot des Alkibiades am Ende des Gastmahls an Sokrates � glatt abgelehnt � man kann auch Margarine nehmen ...� ? Wir machen uns echte Sorgen um sie und haben sie noch nach Hause gebracht. Heute stand �der gute Mensch von Flingern�, den wir fr�her den �Paten� nannten, im Eingang des Stehcafes. Seine Wangen zuckten. Er kam nicht herein. Er ging weiter in den Regen hinein ... |